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GERD RUMPF

Golfclubpräsident
Edition: Ebersberg 1995

 
   
   
   
   
   
     
     
     
   
 

Er verfügt über ein enormes Durchsetzungsvermögen, ist das Energiebündel schlechthin und sprüht nur so vor kreativen Ideen. Vor allem aber ist er in der Lage, Geschäfte nach kaufmännischen Gesichtspunkten zu führen. Und das ist die wichtigste Voraussetzung, die Gerd Rumpf erfüllt, um sein Amt erfolgreich führen zu können.

 

In der Vergangenheit hat es leider bei verschiedenen Golfclubs immer wieder wirtschaftliche Schwierigkeiten gegeben. Wie sieht es beim Golfclub Ebersberg in dieser Hinsicht aus?

Auch wir hatten 1992 einen finanziellen Engpaß durchzustehen. Unsere Konzeption, möglichst vielen Mitgliedern mit vergleichbar günstigen Konditionen das Golfspielen zu ermöglichen, erfordert ein hohes Maß an wirtschaftlicher Kompetenz und einen großen Einsatz des Vorstandes bei der ehrenamtlichen Arbeit. Ein Golfclub muß wie ein Unternehmen nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden.

Andere Clubs hatten auch Anfangsschwierigkeiten, warum eigentlich?

Bei den anderen Clubs lag es in der Regel weniger an den niedrigen Mitgliedsbeiträgen. Sie litten vielmehr unter der starken Konkurrenz, denn die Anzahl der Clubs wuchs viel schneller als die der Mitglieder. In Ebersberg war's anders, da gab es ja bereits 500 Mitglieder, aber der Jahresbeitrag in Höhe von DM 1.200 war entschieden zu niedrig.

Wie sieht Ihr Plan aus, den Club zu retten?

Mittlerweile wurde mein Plan bereits realisiert. Der Jahresbeitrag wurde auf DM 1.900 erhöht, die Aufnahmegebühr beträgt DM 2.500, das Aufbaudarlehen für Neumitglieder wurde auf DM 11.000 erhöht und in einen Kredit für den Golfclub umgewandelt, der erst 15 Jahre nach dem Eintritt in den Verein zurückbezahlt wird. Vorher erhielt man den Betrag sofort beim Austritt zurück. 

Der Club ist somit gerettet?

Ich bin fest davon überzeugt. Der neue Sanierungsplan überzeugte den Hauptgläubiger so, daß die Bank nicht nur ihre Forderungen zurückzog, sondern zusätzlich einen Kredit in Höhe von 2,7 Millionen Mark billigte. Ein weiterer entscheidender Punkt zur Rettung wurde mit der Erweiterung der Golfanlage um neun auf achtzehn Löcher vorgenommen. Mit einer 9-Loch-Anlage wäre die Zukunft gefährdet. Zusätzlich haben wir einen sehr interessanten 6-Loch-Kurzplatz gebaut, um Golfinteressenten die Möglichkeit zu geben, auf einem richtigen Golfplatz zu üben und nicht nur auf der Drivingrange Bälle schlagen zu müssen.

Welche Aktivitäten pflegt ihr Golf-Club?

Oh, wir haben ein sehr reges Club-Leben in, ich möchte mal sagen, familiärer Atmosphäre. Während des ganzen Jahres kommen zahlreiche Turniere zur Austragung. Unsere Damen haben ihren eigenen Kreis ebenso wie unsere Senioren. Kinder und Jugendliche fühlen sich in unserem Verein wohl und liegen dem Verein auch sehr am Herzen. Aus diesem Grunde erhält der Nachwuchs regelmäßig kostenlose Trainingsstunden. Unser Spielausschuß organisiert alle zwei Wochen Regelabende, bei denen Anfänger und Fortgeschrittene mit der Etikette und den Regeln des Golfspielens vertraut gemacht werden. Starkes Gewicht legen wir nach wie vor auf die Anwerbung neuer Mitglieder. Wir führen dazu auch in der kommenden Saison wieder unsere erfolgreichen Schnupperkurse durch. In kleinen Gruppen in lockerer Atmosphäre lernen die Teilnehmer fast spielend das kleine Golf-ABC. Talente erwerben dabei schon die Platzreife.

Um zukünftig das golferische Element mit den Anforderungen der Umwelt noch besser zu berücksichtigen, wurde der dreifache Deutsche Amateur-Golfmeister Thomas Himmel beauftragt, den Ausbau auf eine 18-Loch-Anlage zu planen.

Das ist richtig. Zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Wolfgang Barth hat dieser renommierte deutsche Golfplatz-Architekt die Aufgabe, unsere Anlage zu einem interessanten Championkurs von höchster Qualität auszubauen. Wolfgang Barth sorgte dafür, die Umwelt des Platzes mit den Anforderungen eines hochwertigen Golfplatzes in Einklang zu bringen. Der erste Abschlag auf der erweiterten Anlage ist für das Frühjahr 1995 vorgesehen.

Gibt es noch weitere Ziele?

Das nächste große Ziel ist die Errichtung eines Clubhauses. Wir wollen es gemeinsam mit der Fertigstellung der 18-Loch-Anlage einweihen.

Würden Sie sich als Golf-Talent bezeichnen?

In gewisser Weise ja, eher aber in der Führung eines Vereines. Mein Handicap liegt derzeit noch bei 36, bin also blutiger Anfänger. Dafür verstehe ich umso mehr von Zahlen.

     
 © 2012 RALF HANSEN STADTBROSCHÜRENVERLAG