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WALTER BRILMAYER 

Bürgermeister
Edition: Ebersberg 1996

   
   
   
   
   
     
     
     
   
 

Ein Anruf genügte und schon hatte die STADTBROSCHÜRE einen Gesprächstermin mit dem Mann, der den ansehnlichen Ruf genießt, ein richtiger Glücksfall für Ebersberg zu sein. Eine Tatsache, die nicht jeder in Anspruch nehmen darf, der als Bürgermeister einer bayerischen Stadt mit den täglich anfallenden Problemen und manchmal auch unpopulären Entscheidungen zu kämpfen hat. Es jedem Recht zu tun, ist oftmals kapriziös und sehr zeitaufwendig. Aber Walter Brilmayer nimmt seinen Amtstitel "Bürgermeister" sehr ernst. Ein kurzfristiger Gesprächstermin mit ihm ist kein Privileg der STADTBROSCHÜRE, denn Bürgernähe ist eine der Eigenschaften, die ihn so richtig beliebt gemacht haben. In der STADTBROSCHÜRE redet er Klartext - über seine politischen und privaten Perspektiven...

 

 

Herr Brilmayer, fangen wir klein an, erklären Sie uns die Zukunft.

Nun, die Zukunft kann ich Ihnen nicht erklären, ich bin ja kein Hellseher. Aber ich bin von Grund auf ein optimistischer Mensch und glaube deshalb, dass wir ruhig vertrauensvoll und zuversichtlich in die Zukunft schauen können. Was unsere Stadt betrifft, so sind jedenfalls gute Voraussetzungen gegeben, hier auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gut leben zu können.

Können Sie uns Ihren beruflichen Werdegang in Kurzform schildern?

Nach dem Besuch des Gymnasiums Grafing studierte ich in München Pädagogik und Psychologie. 1975 kam ich als Lehramtsanwärter an die Grundschule in Grafing. Zehn Jahre später wurde ich Schulleiter der Volksschule Forstinning. 1989 wurde ich zum Rektor der Volksschule Steinhöring ernannt und seit dem 12. Juni 1994 bin ich nun Bürgermeister der Stadt Ebersberg.

Bürgernähe ist eine der Eigenschaften, die man Ihnen besonders hoch anrechnet. Ist das reine Philosophie oder steckt mehr dahinter?

Ich halte es für ganz entscheidend wichtig, einen guten Draht und viele, viele Kontakte zu unseren Bürgern zu halten und zu pflegen. Nur so kann man wirklich wissen, wo den Einzelnen der Schuh drückt und was in unserem Gemeinwesen verbessert werden muss. In meiner täglichen Bürgersprechstunde von 8 - 9 Uhr werde ich mit den unterschiedlichsten Problemen und Notlagen konfrontiert. Ich meine, es ist wichtig für den Bürgermeister einer Kleinstadt, auch im Detail genau Bescheid zu wissen. Außerdem führt Bürgernähe dazu, dass sich auch der Bürger mit seiner Stadt enger verbunden fühlt und immer wieder sehr gute Anregungen und Ideen in die Arbeit einbringt. Auch Verständnis für viele schwierige Entscheidungen kann nur durch viele Kontakte erreicht werden.

Bürgernähe bringt aber sicherlich auch Probleme mit sich. Viele kennen Sie noch aus Ihrer Zeit als Lehrer, als langjähriges Mitglied im Stadtrat, außerdem sind Sie ein gerngesehener Gast. Ist es da nicht oft schwer, Privatleben und Bürgermeisteramt zu trennen?

Da haben Sie recht. Privatleben und Bürgermeisteramt sind nicht zu trennen, Bürgermeister ist man ganz gewissermaßen mit Haut und Haar und jederzeit. Wenn ich zusammen mit meiner Familie meine Ruhe haben will, muss ich schon ins Gebirge fahren oder einen Spaziergang im Ebersberger Forst oder ähnliches unternehmen. Manchmal ist dieser Dauereinsatz tatsächlich anstrengend, andererseits macht mir diese Aufgabe trotzdem sehr viel Spaß.

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie einem Bürger negativen Bescheid geben müssen, beispielsweise bei einer Bauanfrage? Unpopuläre Dinge zu vertreten, ist ja nicht jedermanns Sache.

Natürlich macht es viel Freude, wenn man jemandem etwas Positives tun kann, das ist aber, wie jeder, glaube ich, nachvollziehen kann, nicht immer möglich. Man muss oft unpopuläre Dinge vertreten. Man muss auch Negativbescheide herausgeben. Ich versuche aber immer, für derartige Entscheidungen beim Bürger wenigstens Verständnis zu finden. Dies ist jedoch nicht immer möglich und manchmal belastet einen das auch.

Was verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern im Rathaus außer Leistung?

Ich verlange von meinen Mitarbeitern, dass sie nicht nur verwalten, sondern, dass sie sich bemühen, für die Probleme und Nöte unserer Bürger auch Lösungswege aufzuzeigen. Wir lehnen also einen Bauantrag nicht einfach ab, sondern versuchen gleichzeitig, Lösungswege deutlich zu machen. Außerdem halte ich es für entscheidend wichtig, dass sich jeder hier im Haus als Dienstleistender versteht, der mit unseren Bürgerinnen und Bürgern freundlich und zuvorkommend umgeht.

Welchen Anteil haben Sie an der Personalpolitik im Rathaus?

Das kommt ganz auf die einzelne Entscheidung an. Bei bestimmten Entscheidungen muss sogar der Stadtrat gefragt werden, bei anderen Entscheidungen hat die Verwaltung allein großen Spielraum. Als Bürgermeister kümmert man sich natürlich um jede Personalentscheidung, da für ein funktionierendes Rathaus jeder der über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig ist

Sind Sie ein cooler Mensch, oder kennen Sie Unsicherheit?

Als coolen Menschen würde ich mich eigentlich nicht bezeichnen, wobei es natürlich Entscheidungen und Aufgaben gibt, die man im Laufe der Zeit mit immer größerer Routine erledigt. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass man in schwierigen Fragen zunächst unsicher ist, dann muss man sich aber Zeit lassen und mit Ruhe Pro und Contra abwägen, bis die notwendige Sicherheit da ist.

Wir haben uns in Bezug auf dieses Interview mit einigen Bürgern unterhalten. Es gibt Stimmen, die Sie für «das Beste« halten, was Ebersberg passieren konnte. Einer stellte sogar fest: Den geben wir so schnell nicht wieder her. Wie gehen Sie mit diesen Aussagen um, macht Sie das nicht auch ein wenig stolz?

Natürlich freue ich mich über solche Stimmen, aber ich bin mir sicher, dass es auch andere Meinungen gibt. Entscheidend, glaube ich, ist, dass der Bürger merkt, dass man sich mit ganzer Kraft und bestem Wissen und Gewissen um die Belange der Stadt und der Bürger kümmert. Jeder Mensch hat seine starken Seiten, jeder hat auch seine Schwächen - das ist bei einem Bürgermeister nicht anders.

Nach Grafing zum Einkaufen, nach Ebersberg zum Betteln! Kennen Sie diesen Spruch auch und was ist daran richtig?

Ich kenne den Spruch so ähnlich, habe das aber schon immer für einen Unfug gehalten, der halt aus der traditionellen Rivalität der beiden Städte so nah nebeneinander herrührt. Ebersberg hat in den letzten Jahren, gerade was den Einzelhandel betrifft, gute Fortschritte gemacht, dennoch sind hier auch in Zukunft viele Anstrengungen erforderlich.

Wie sehen Sie die wirtschaftliche Lage Ihrer Stadt?

Wirtschaftliche Schwierigkeiten, die das ganze Land bedrängen, gehen natürlich auch an der Stadt Ebersberg nicht spurlos vorüber. Dennoch stehen wir im Vergleich zu anderen vergleichbaren Städten sehr solide und gut da. Wir dürfen aber die weitere Entwicklung nicht übersehen, wir müssen auch in Zukunft viel für unser heimisches Gewerbe und auch den Einzelhandel tun, um wirtschaftlich weiterhin gut dazustehen. Nur wenn Geld verdient wird, kann man sich etwas leisten - das gilt für den Einzelnen genauso, wie für die Stadt.

Wir stellen jetzt einmal folgendes in den Raum: Es gibt in Ebersberg kein richtiges Zentrum, alles ist viel zu verzweigt, die Hauptstelle der Kreissparkasse, sicherlich ein großer Kundenmagnet, wurde auch noch an die Peripherie verlagert, wo für einen gemütlichen Einkaufsbummel sicherlich nicht die richtige Umgebung zu sein scheint. Außerdem behaupten wir: Ebersberg braucht eine Umgehungsstraße. Würde der Durchgangsverkehr aus dem Zentrum verbannt werden, müsste nur noch die unattraktive südliche Seite des Marienplatzes belebt werden, schon hätte man ein reizvolles Ensemble. Dazu hätten wir gerne Ihre Meinung.

Dem ersten Teil Ihrer Feststellung widerspreche ich: Natürlich hat Ebersberg ein richtiges Zentrum, nämlich den Marienplatz und drumherum unsere alte, historische Innenstadt, die auch immer wieder als kulturelles Zentrum, zum Beispiel Weinfest oder Theater etc., genutzt wird. Der Neubau des Verwaltungsgebäudes der Kreissparkasse hätte nun wirklich rund um unseren Marktplatz keinen Platz gefunden. Dem zweiten Teil Ihrer Behauptung stimme ich hundertprozentig zu: Ebersberg braucht dringendst die Südumgehung. Damit könnte dann auch der Nord-Süd-Verkehr neu geordnet werden, so dass der Marktplatz wirklich als lebenswertes Zentrum, als attraktiver Ort des Zusammenkommens gestaltet werden könnte. Einzelne Geschäfte könnten dann tatsächlich erheblich aufgewertet werden.

Ein Patentrezept gegen Arbeitslosigkeit wäre unserer Meinung nach, Arbeit wieder bezahlbar zu machen. Wir denken nicht an Lohnkürzungen, eher an eine Verlängerung der Arbeitszeit. Sehen Sie das anders?

Gott sei Dank gehört Ebersberg zu den Städten mit der geringsten Arbeitslosigkeit in der ganzen Bundesrepublik. Wir sollten darüber sehr froh sein und erkennen, dass dies vor allem an der guten gewerblichen Struktur liegt. Patentrezepte, glaube ich, gibt es beim Problem der Arbeitslosigkeit keine.

Haben es bei uns Frauen schwerer als Männer?

In manchen Bereichen haben es Frauen sicherlich schwerer als Männer, manchmal haben es aber auch Männer schwerer als Frauen. Wir sind halt von Natur aus nicht ganz gleich, Gott sei Dank! Ich meine allerdings, dass Benachteiligungen weiter abgebaut werden müssten. Warum Frauen in manchen Bereichen weniger verdienen als Männer, ist mir völlig unerklärlich. Wir alle - Männer und Frauen - sollten versuchen, zuvorkommend und gerecht miteinander umzugehen.

Macht Ihnen die Politik noch Freude, oder wandelt Sie hin und wieder der Verdacht an, es könnte ein Leben ohne Politik geben?

Die Politik macht mir nicht immer Freude, aber meine Arbeit macht mir Freude. Ich sehe die Aufgabe des Bürgermeisters nicht parteipolitisch, ich sehe sie als Gestaltungsmöglichkeit für unsere Stadt und damit für unser engeres Lebensumfeld. 

Könnten Sie sich vorstellen, in Ihren Beruf als Lehrer zurückzukehren?

Neben dem Beruf des Bürgermeisters ist der Beruf des Lehrers bestimmt einer der schönsten. Ich war 19 Jahre lang als Lehrer tätig, und mir hat diese Aufgabe sehr viel Spaß gemacht. Die nächsten Jahre möchte ich Bürgermeister bleiben, darüber muss aber der Wähler immer wieder entscheiden.

Welchen Stellenwert hat für Sie Umweltschutz?

Eine gesunde Umwelt ist für uns alle die Lebensgrundlage. Wenn wir unsere Umwelt zerstören, zerstören wir am Ende auch uns selber. Deshalb glaube ich, muss in allen Fragen auch der Faktor Umwelt mitbedacht werden. Gerade wenn viele Menschen eng zusammen leben, gibt es immer wieder Interessenkonflikte zwischen den Bedürfnissen der Menschen und den Bedürfnissen der Natur. Hier einen Ausgleich zu finden, ist oft sehr schwierig. Jeder muss dazu auch selber seinen Teil beitragen.

Was sagen Sie zu der derzeitigen Hochphase der CDU, laut Meinungsumfrage könnte die CDU mit rund 47% aller Wählerstimmen, allein regieren.

Von Meinungsumfragen halte ich recht wenig. Natürlich hört sich das im Augenblick sehr schön an, wir wissen aber alle, dass sich die Stimmung auch sehr schnell wenden kann. Wichtig ist, dass man dann vorne liegt, wenn gewählt wird.

Wie lange arbeiten Sie täglich?

Ich beginne meinen Arbeitstag um 8.00 Uhr mit der Bürgersprechstunde und beende ihn normalerweise abends, nach einer Sitzung oder Versammlung, zwischen 22.00 und 23.00 Uhr. Zum Mittagessen und zum Abendessen gehe ich meistens nach Hause und treffe meine Frau und meine Kinder.

Welche Ziele haben Sie sich für Ihr Amt noch vorgenommen?

Alle Ziele, die einem so durch den Kopf gehen, aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. Ich will unsere Stadt so weiterentwickeln, dass sich die Menschen, die hier leben, wohlfühlen können und Ebersberg als ihre Heimat empfinden. Das heißt, Neues ja, aber mit dem Alten behutsam umgehen.

Hand aufs Herz. Gibt es auch etwas, was Ihnen an Ebersberg nicht gefällt, was Sie lieber ändern möchten?

Natürlich gibt es auch in Ebersberg Dinge, die nicht so schön sind. Ich nenne an erster Stelle die katastrophale Verkehrssituation. Was mir auch überhaupt nicht gefällt, ist der Egoismus mancher Leute, die für sich selber zwar alles fordern, aber nicht bereit sind, dem anderen etwas zuzugestehen. Das erleben wir leider immer wieder.

Ihr Amt bringt ja sicherlich auch gewisse Vorteile. Müssen Sie eigentlich immer alles bezahlen?

Das Amt des Bürgermeisters bringt natürlich manchmal Vorteile, manchmal aber auch Nachteile mit sich. Oftmals ist man eingeladen, das ist richtig. Andererseits muss man natürlich aber auch sehr oft Versammlungen, Vereine etc. besuchen, wofür man insgesamt erhebliche Mittel aufwenden muss. Selbstverständlich wird auch bei meinem Dienstwagen ganz genau abgerechnet. Ich führe ein Fahrtenbuch und tragen jeden Kilometer, den ich privat unterwegs bin, ein. Die Kosten für das Fahrzeug, wie Anschaffungskosten, laufender Unterhalt etc., werden dann im Verhältnis der Fahrten für die Stadt, beziehungsweise privat, aufgeteilt. Im übrigen ist das auch richtig so. 

Ein Blick in die Zukunft: Wie lange planen Sie, Ihr Amt noch zu führen?

Ich habe erst vor gut einem Jahr mein Amt angetreten und möchte es, soweit es die Gesundheit und die Wähler erlauben, ehrlich gesagt, auch noch möglichst lange ausüben.

Gibt es noch was, das Sie reizen würde?

Es gibt sicher noch viele interessante Aufgaben, ich bitte das jetzt aber nicht falsch zu verstehen. Mit dem Amt des Bürgermeisters ist man auf jeden Fall voll ausgelastet.

Hatten Sie früher einen Traumberuf? 

Früher wollte ich Förster werden.

Wie war Walter Brilmayer als Kind und welche Ansprüche stellte man damals an Sie?

Ich glaube, ich war ein recht munteres Bürschchen, allerdings zeitweise ein ganz schlechter Schüler, der alles mögliche sonst im Kopf hatte.

Was haben Sie von Ihrem Vater gelernt?

Meinem Vater bin ich vor allem dafür dankbar, dass ich gelernt habe, in jedem Menschen zunächst das Positive zu sehen. Es wurde auch bei uns zu Hause nie ein Unterschied gemacht zwischen groß und klein oder reich und arm. Mein Vater sagte immer: Entscheidend ist, dass jeder seine Aufgabe ob »wichtig« oder »unwichtig«, richtig und pflichtbewusst erledigt. Niemand braucht sich einzubilden, mehr wert zu sein als andere.

Können Sie sich noch an Ihre erste Liebe erinnern?

Ja.

Verraten Sie uns, wer das war?

Das war eine Mitschülerin. 

Sie werden im nächsten Jahr 44. Wird da eigentlich anderes außer Karriere wichtig, wenn man älter wird?

Wenn man älter wird, spielt natürlich die Gesundheit eine immer größere Rolle, für mich ist aber auch meine Familie sehr wichtig. Da ich wenig Zeit für meine Frau und meine Kinder habe, weiß ich umso mehr zu schätzen, wie wichtig es ist, sich gut zu verstehen und miteinander zurechtzukommen.

Lässt die Kondition schon etwas nach?

Die Kondition lässt Gott sei Dank noch nicht nach. Ich gehe dreimal die Woche zum Joggen und laufe da meine sechs bis zehn Kilometer.

Wie steht es mit der Midlifecrisis?

Das ist bis jetzt kein Problem.

Hatten Sie in Ihrem Leben jemals Existenzängste?

Nein, Gott sei Dank musste ich nie Existenzangst haben. Ich wuchs in sehr guten Familienverhältnissen auf und lebe auch sehr glücklich mit meiner Familie. Das gibt einem sicheren Boden unter den Füßen.

Wie groß ist der berufliche Anteil an Ihrem Leben, was machen Sie mit der übrigen Zeit?

Leider habe ich nicht viel übrige Zeit, am liebsten wandere ich aber in den Bergen, manchmal spiele ich auch Tennis, sehr gerne beschäftige ich mich auch mit Landkarten und Büchern.

Wie muss man sich Walter Brilmayer vorstellen, wenn er nicht arbeitet?

Wenn er nicht arbeitet, joggt er durch die Landschaft oder liest Hermann Hesse.

Haben Sie viele Freunde?

Ich habe sehr viele Freunde, auch viele gute Freunde. Diese Freundschaften haben nichts mit meinem Amt zu tun. Sie beruhen auf gegenseitiger Achtung und Wertschätzung.

Wie sehen Sie die heutige Jugend? 

Die heutige Jugend ist im Grunde nicht anders als die Jugend früher war oder in Zukunft sein wird. Jugend muss sich an den Älteren reiben, Jugend muss neue Wege versuchen, Jugend muss auch Fehler machen dürfen, Jugend muss sich entwickeln können und dürfen.

Was halten Sie von Helmut Kohl?

Mir gefallen die Ausdauer und das Stehvermögen von Helmut Kohl. Ich habe das Gefühl, dass er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung auch meistens über den Niederungen des Alltags steht.

Dürfen Männer weinen?

Ja, warum denn nicht? Wir sind doch keine Indianer.

Und Schwächen? Hat Walter Brilmayer Schwächen?

Natürlich habe ich Schwächen, jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Oft sind die Schwächen aber das Schönste am Leben.

Was amüsiert Sie?

Die »Gruppo di Valtorta« oder andere Künstler im »Alten Kino«.

Ein paar Worte zum Rassismus?

Rassismus ist das Produkt aus Dummheit und Charakterlosigkeit. Leute, die sich selbst für wertvoller halten als andere, haben meistens ganz erhebliche Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl.

Was assoziieren Sie mit Ebersberg?

Ebersberg ist meine Heimat. Hier möchte ich leben, hier fühle ich mich wohl. Ebersberg ist klein, aber fein.

Zum Schluss nennen wir Ihnen noch zehn Begriffe. Sie sagen uns bitte, was Ihnen dazu einfällt.

Geld?

Ich möchte immer eine Mark mehr in der Tasche haben, als ich brauche.

Frauen?

Die schönste Gabe der Natur.

Intelligenz?

Intelligenz ist was sehr Schönes, Intelligenz-Bestien sind etwas ganz Fürchterliches.

Sex?

Sex ohne Liebe ist zu wenig, Liebe ohne Sex auch

Familie?

Eine wirklich glückliche Familie ist die Grundvoraussetzung für ein zufriedenes Leben. Sie ist Halt und Anker zugleich.

Tod?

Wer an Gott glaubt, braucht vor dem Tod keine Angst zu haben. 

Vereintes Europa?

Das Vereinte Europa ist unsere Zukunft. Nur so werden wir in Zukunft in Frieden und Wohlstand leben können.

Politiker?

Wie alle Menschen: Es gibt solche und solche.

Freizeit?

Freizeit ist etwas sehr Schönes, wenn man sie sinnvoll gestaltet. Je weniger Freizeit man hat, umso wertvoller ist sie.

Bürgermeisteramt?

Bürgermeister von Ebersberg zu sein, ist der schönste Beruf, den es gibt.

Herr Brilmayer, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin den berühmten Funken Glück für Ihren Erfolg.

     
 © 2012 RALF HANSEN STADTBROSCHÜRENVERLAG